An Omas Küchentisch: Verheiratete – Grumbeeren & Mehlkneppcher

Hier verbinden sie sich in einer Schnittlauchsauce.

by Madam Rote Rübe
Madam Rote Rübe - Verheiratete - Grumbeeren & Mehlkneppcher

Januar 2024 aktualisiert. An Omas Küchentisch wurden alle satt. Schmackhaft, herzhaft und günstig kochte sie einfach zubereitete Gerichte aus dem, was in der schlichten Speisekammer im Regal stand. Das Beste aus dem wenigen bereitete sie zu bescheidenen Gerichten, die noch heute in aller Munde sind und so manchen zum Schwärmen bringen. Einfache Ernährung kann so gut sein, eben einfache Hausmannskost. Probier doch mal Verheiratete – Grumbeeren & Mehlkneppcher, sie sind garantiert ein Versuch wert.

Verheiratete – Grumbeeren & Mehlkneppcher – ein waschechtes Pfälzer „Arme-Leute-Essen“:

In einem Topf geschichtet, verheiraten sich darin Grumbeeren und Mehlkneppcher, auf hochdeutsch: Kartoffeln mit kleinen Knödeln, in manchen Regionen sind es eher gröbere Spätzle. Mit einer herzhaften Sauce, abgeschmälzten Zwiebeln und Brotcroûtons, die begehrten Krachelcher, sowie Salat aus dem Garten angerichtet, war es ein Gericht, dass einer großen Familie gut gefüllte Bäuche schenkte.

Die Menschen in der Westpfalz waren nicht gerade mit Reichtum gesegnet, Missernten, Kriege und Unterdrückungen durch die Landesherren ließen sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder hungern, und wieder und wieder wanderten sie aus. Auch mein Urgroßvater ging zwischenzeitlich als Musiker nach Amerika. Not und Kläglichkeit lenkte ihren Blick auf das Wesentliche: Sattwerden stand stets an erster Stelle. Daraus erwuchs eine kreative, regionale und bodenständige Küche, die unbedingt interessant und wert ist, verfeinert und modern interpretiert zu werden.

Eine Einladung zu Verheiratete

Auch heute kitzelt dieses Essen noch den Gaumen, denn die Kombination ist in den Dörfern nicht vergessen worden. So einfach es ist, gelingt es wirklich jedem.

Wie freute ich mich, als ich von einer neu gewonnenen Freundin zu Verheiratete – Grumbeeren & Mehlkneppcher – eingeladen wurde. In ihrer Familie schätzen dieses Gericht alle besonders hoch ein, es vergeht kaum eine Woche, an der es nicht auf den Tisch kommt. Nach meinem ersten Bissen verstand ich sofort, warum die Familie es so gern und häufig verzehrte. Es schmeckte herrlich. Sie servierte die Grumbeeren und Mehlkneppchen mit abgeschmälzten Brotcroûtons in feiner Butter. Krachelcher nennen wir sie ebenfalls. Dazu gab es Endiviensalat mit einem würzigen Dressing. Ein Renner, ein bescheidenes Essen ganz groß!

Weitere Rezeptideen, die einfach und köstlich den Geldbeutel schonen:

Madam Rote Rübe - Verheiratete - Grumbeeren & Mehlkneppcher
Madam Rote Rübe - Verheiratete - Grumbeeren & Mehlkneppcher

Verheiratete mit Schnittlauchsauce, geschmälzten Zwiebeln und Krachelcher

Zutaten für: 4 Personen
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

500 g Kartoffeln

Mehlkneppcher:
250 g Dinkelvollkornmehl
1/2 TL Backpulver
2 Eier
125 g Magerquark
125 ml Mineralwasser
1 Prise Salz
1 Prise Muskat

Zwiebelsauce:
1 große Zwiebel
1 EL Olivenöl
3 TL Dinkelvollkornmehl
150 ml Sahne
100 ml Gemüsebrühe
Kräutersalz
Pfeffer
1/2 Bund Schnittlauch

2 rote Zwiebeln
1 EL Olivenöl
1 Scheibe Brot
1 EL Butter

So geht es

Dinkelvollkornmehl mit Backpulver vermischen, Eier, Quark und Mineralwasser hinzufügen und gründlich zu einem zähfließenden Teig verrühren, mit Salz und Muskat würzen und 30 Minuten quellen lassen.
Kartoffeln schälen, waschen, würfeln und in Salzwasser gar kochen.
In der Zwischenzeit die Zwiebelsauce zubereiten: Die Zwiebel schälen, fein würfeln, in Olivenöl andünsten, darüber das Mehl stäuben und mit Sahne und Gemüsebrühe ablöschen, einige Minuten köcheln lassen. Die Sauce mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken und kurz vor dem Servieren die feingeschnittenen Schnittlauchröllchen darüberstreuen.
In einem größeren Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und mit Hilfe zweier Teelöffel kleine Knödel abstechen. Die Löffel zwischendurch kurz in das kochende Wasser tauchen, dann löst sich der Teig besser! Die Knödel in das leicht siedende Wasser gleiten und einige Minuten gar ziehen lassen, bis alle Knödel an der Oberfläche schwimmen.
Die 2 Zwiebeln schälen und in feine Scheiben schneiden, in einer Pfanne in Olivenöl abschmälzen, bis sie leicht gebräunt sind. Herausnehmen und die fein gewürfelte Scheibe Brot in Butter kross braten.
Die Kartoffeln und Mehlknödeln abgießen, die Verheirateten abwechselnd in eine Schüssel füllen, darüber die abgeschmälzten Zwiebeln und Krachelcher geben und mit der Schnittlauchsauce anrichten.

Tipps:

  • Frischer Endiviensalat, Kopfsalat, Feldsalat usw. passt perfekt dazu.
  • Resteverwertung: Gekochte Kartoffeln vom Vortag nehmen, würfeln und zu den heißen Mehlknödeln oder Spätzle ins Salzwasser geben. Oder sind vielleicht einige Spätzle übrig? Ein Leichtes noch einige Kartoffeln dazu zu kochen.
  • Nur mit Croûtons servieren und Apfel- oder Birnenkompott dazu reichen. Im Frühjahr schmeckt auch Rhabarberkompott als Beilage.
  • Gewürfeltes Dörrfleisch auslassen, Sahne zugießen und eine herzhafte Speck-Rahm-Sauce für Deftig-Esser anbieten.

Hallo, wie gefällt dir dieses Rezept? Hinterlasse mir gerne einen kleinen Kommentar. Solch eine Rückmeldung ist immer interessant für andere Leser und äußerst motivierend für mich. Ich freue mich darauf, hab vielen Dank.

Du magst es lecker, gesund und unkompliziert? Dann probiere unbedingt die Grumbeeren mit den Mehlkneppcher als super Sattmacher, der mit viel frischem Salat angerichtet, jeden in Schwung bringt. Lass dieses gemütliche Gericht dein Herz erobern.

Guten Appetit von Omas Küchentisch wünscht dir

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2 Kommentare

Krisi 7. Mai 2017 - 18:52

Hihi, ich habe erstmal nicht gewusst, wovon die Rede ist, wobei mir Grumbeeren wage in Erinnerung waren, dann hörte es aber auch schon auf;)
So ein klassisches Hausmanskost gab es bei uns gar nicht wirklich, ausser vielleicht Kartoffelsalat;) Aber die Mehlkneppcher sehen sehr lecker aus und hätte ich auch geliebt, sie erinnern mich tatsächlich wie du schreibst an grobe Spätzle;)
Schön, wenn solche Gerichte weitergeben werden, wäre zu schade, wenn sie komplett in Vergessenheit geraten. Klingen nämlich wirklich sehr lecker!
Liebe Grüsse,
Krisi

Antworten
Madam Rote Rübe 8. Mai 2017 - 7:00

Liebe Krisi,
du sprichst mir aus der Seele, vielen Dank. Ich finde auch, dass Oma´s Schätze nicht verloren gehen sollten – die Einfachheit und die Natürlichkeit dieser Gerichte – da weiß man, was man hat.
Liebe Grüße
Sigrid

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